VERENA WAGNER

VERENA WAGNER

„Wohin soll das führen?“ Eine Frage, mit der die Dialektkünstlerin Verena Wagner auf ihrem Weg zum Debüt-Album „Nirgendwohin“ sehr oft konfrontiert wurde – und die sie sich auch immer wieder selbst gestellt hat. Das Album selbst wurde schließlich zur rebellischen Antwort darauf:

„Nirgendwohin bedeutet für mich eine Art von Rebellion und Trotz, weil es im ersten Moment widersprüchlich erscheint so eine Antwort zu geben. Wir alle bekommen ja immer zu hören, dass man einen konkreten Plan haben muss – bei allem. Nirgendwohin schlägt aber genau in diese Kerbe: Es feiert den Mut, den ersten Schritt zu wagen - unabhängig von der Frage, wohin etwas führen wird. Es dreht den Spieß um. Ich glaube, dass wir viel zu oft Angst davor haben, ein Risiko einzugehen und einen Weg einzuschlagen, weil wir die Antwort noch nicht kennen. Aber wenn du beginnst deinem persönlichen Weg zu vertrauen und ihn einfach zu gehen, wirst du alle Antworten finden. Du wirst selbst zur Antwort. Dein Weg wird zu Antwort. Und „Nirgendwohin“ wurde zu meiner Antwort.“

„Nirgendwohin“ zeigt das breite musikalische und emotionale Spektrum der jungen Künstlerin mit ihrer unverwechselbaren Stimme und schlägt eine Brücke zwischen dem österreichischen Dialekt und starken musikalischen Einflüssen aus den Vereinigten Staaten. Von mitreißenden Rocksongs bis hin zu getragenen, melancholischen Balladen und Elektronik-Tracks: „Nirgendwohin“ stellt die  musikalische Zeitreise des ganz persönlichen Lebenswegs von  Verena Wagner dar, die in kein gelerntes Genre-Muster passen soll.

„Ich will meine Wahrheit zeigen. Echte Emotionen, echte Träume. Und dafür muss man manchmal auch an die dunklen Orte gehen. Davor hab' ich keine Angst. Ich will alle Facetten des Lebens spüren und mich nicht einschränken lassen von vorgegebenen Kategorien. Nirgendwohin ist in dem Bestreben entstanden sich ganz von Kategorien zu lösen.“

Mit „Nirgendwohin“ taucht man ein in eine bunte Welt voller Ideen, Träume und kompromissloser Emotionen. Das Album weckt die HörerInnen gleich zu Beginn lautstark auf: Erdige Rock-Gitarren, starke Basslines und mächtige Drums - der Opener „Nirgendwohin“ ist zugleich selbstbewusst und verletzlich und beschreibt das Gefühl keinen festen Boden unter die Füße zu kriegen, während alle anderen scheinbar alles im Griff haben. Der eingängige und kräftige 80's-Band-Sound zieht sich bei „Heast du mi“ und „Einholtn Ausholtn“ weiter, bis es mit „Forbn Zöhln“ schließlich etwas ruhiger und verträumter wird. Die Liebe, oder „das was man Liebe nennt“ wird hier von allen Seiten beleuchtet und man merkt schnell, dass Verena Wagner die Zweideutigkeit und lyrische Stilmittel liebt. In der Mitte des Albums bekommt die Debüt-Single einen besonderen Platz: „Windradl“ ist pur und minimalistisch und stellt das Herzstück und gleichzeitig den Beginn von „Nirgendwohin“ dar. In der zweiten Hälfte entdeckt man schließlich die ein oder andere Überraschung: der Sound wird mutiger, elektronischer und experimentierfreudig. „I wär so gern blind und naiv“ entpuppt sich als große Liebeserklärung und „Moonstory“ bricht endgültig mit den klassischen Genre-Konventionen und erscheint als bilinguale, mystische Ballade, die sich an Strömungen wie Blue Grass und Americana orientiert. Den Höhepunkt und Ausblick bilden schließlich die Power-Songs „Bleib am Leben“ und „3mm“, die beide dazu auffordern keine Kompromisse einzugehen – weder im Leben, noch in der Musik.

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